Sonntag, 16. März 2014

[Rezension] Assassino

  • Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
  • Autor: Gerd Ruebenstrunk
  • Verlag: bloomoon 
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 978-3760786810

Klappentext: Kati Bergman, Tochter des Milliardärs Martin Bergman, recherchiert mit dem Archäologen Chris Montiel in Dubrovnik nach einer antiken Fibelscheibe, als sie überfallen wird. Gerettet wird sie von dem Jungen Ilyas, der merkwürdig altmodisch wirkt und offenbar sein Gedächtnis verloren hat. Nach einem zweiten Überfall reisen sie und Chris mit dem Jungen nach Istanbul. Dort überredet Kati ihn, sich einer Hypnose zu unterziehen. Jetzt erinnert Ilyas sich. Er war vor tausend Jahren ausgeschickt worden, um Tamar, die Hexenkönigin von Georgien, zu ermorden. Nach dieser unglaublichen Entdeckung müssen die drei Freunde fliehen. Unbekannte sind hinter der Fibelscheibe her, die angeblich ein mächtiges magisches Artefakt ist, mit dessen Hilfe man ungeahnte Macht erlangen kann. 
Wer sind die Verfolger, und können die drei die geheimnisumwobene Scheibe finden, bevor es zu spät ist?





  • Ich weiß nicht so recht, was ich jetzt von dem Buch halten soll. Ich muss sagen, manchmal hat es mich wirklich gestört, ich habe es oft einfach aus den Händen gelegt und irgendwas anderes gemacht, auch wenn es nur das Lied war, was ich gewechselt habe. Manchmal war ich echt zu Tode gelangweilt und wollte teilweise Seiten überspringen, habe mich dann aber letzendlich doch durchgekämpft. Ein winziger Anflug von Spannung kam meistens dann, wenn der Autor aus Ilyas' Sicht erzählt hat.
    Ich glaube, das größte Problem an der ganzen Sache war Kati. Sie hat mich von allem am meisten aufgeregt und ich hätte ihr echt manchmal nur ein Brett vor den Kopf hauen können.
    *Seufzer* Ich kam mit ihr einfach nicht zurecht. Ich hab manchmal wirklich nicht verstanden, warum sie etwas getan hat. Ich mag, wenn die weiblichen Hauptpersonen ein bisschen Grips im Hirn haben, aber Kati hat dann schon nicht mehr wie eine siebzehnjährige gesprochen, sondern so, als ob sie dreißig Jahre älter wäre. Generell haben die Charaktere so geredet, wie niemals irgendjemand sprechen würde.
    Kati war vom Autor ein bisschen oberflächlich dargestellt, meiner Meinung nach. Ich hab sie nicht wirklich verstanden, wie schon gesagt. Außerdem waren die Tränenausbrüche, die sie so oft gehabt hatte, ziemlich überflüssig. Und irgendwie fand ich seltsam, wie sie schon nach ein zwei Tagen angefangen hat, für Ilyas zu schwärmen (auch wenn er so ein toller Hecht ist).
    Kati hatte aber auch ihre Momente, an denen sie so gehandelt hat, wie ich es von ihr erwartet hatte. Mit Mut und Stärke, und da war ich wirklich wieder ein bisschen mehr zufrieden mit ihr.
    Ich hätte mir vielleicht noch gewünscht, dass sie noch andere Gefühle gezeigt hätte, anstatt ständig rumzuheulen oder ein klitzekleines Bisschen für Ilyas zu schwärmen. Okay, so viel Tränen hat sie jetzt nicht vergossen, aber so kam es mir vor, weil sie an einer Stelle des Buches nur noch geheult hatte. Erst irgendwie ein bisschen gefühlskalt, aber dann rumschiffen. Klar.
    Auch Katis Naivität hat mich ziemlich gestört, denn wer geht denn bitteschön mit zwei Fremden auf eine Reise, gleich nachdem sie sie kennengelernt hat?! Ach ja, noch ein Punkt, an dem ich meckern muss: Die Naivität hat irgendwie wirklich nicht mit dem ständigen Misstrauen zusammengepasst. Und diese Vorahnungen die sie öfters mal hatte- ich habe echt gedacht,das hätte eine größere Bedeutung. Ich dachte, sie hätte etwas mit Ilyas Vergangenheit zu tun, aber es ist bei den Vorahnungen geblieben. Naja, lassen wir Kati jetzt in Ruhe und wenden uns dem guten Teil des Buches zu: Ilyas.
    Hach, Ilyas... Er hat mich wirklich verzaubert. Er ist in dem Buch echt zu kurz gekommen, finde ich. Ich hätte mir mehr Szenen von ihm und Kati gewünscht, aber die hätten mich dann wahrscheinlich die Hände über den Kopf zusammenschlagen lassen.
    Ilyas war wirklich toll und ich bin noch ein bisschen fasziniert von ihm. Er war der geheimnisvolle Typ und man konnte seine Gefühle nicht so recht erahnen. Was ich ganz und gar nicht schlimm fand, so wie bei Kati. Besonders die kurzen Teile haben mir gefallen, als Ilyas aus der Ich-Sicht erzählt hat und wenn das Buch nur so geschrieben gewesen wäre, hätte ich ganz sicherlich mehr Einhörner gegeben, als es jetzt hat.
    Und sonst ist die Handlung jetzt auch nicht unbedingt rasend interessant. Beim Lesen musste ich teilweise die Seiten zwei Mal lesen, weil ich vor Langeweile das Gelesene schon wieder vergessen habe. Und die ganzen Geschichten und Legenden wurden mir dann doch irgendwann mal zuviel, das ganze Buch hat irgendwie zum größten Teil nur daraus bestanden. 




Das Buch war jetzt nicht der Knaller, es hat mich eher aufgehalten und gezeigt, dass Lesen doch langweilig sein kann. Das war definitiv eines der Bücher, wo ich sehr lange gebraucht habe, sie zu lesen, und das waren wirklich sehr wenige. An den „spannenderen Stellen“ ging es ein bisschen flüssiger zu lesen, hat mich aber nicht wirklich mit den Charakteren mitfiebern lassen. Die Hauptprotagonistin hat mich einfach viel zu sehr genervt. Ilyas kam viel zu kurz und wenn eben doch mal aus seiner Sicht erzählt wurde, habe ich mich wirklich gefreut. Die Idee des Autors war gut, doch ich finde, sie wurde nicht genügend ausgeschöpft. Das eigentliche Thema des Buches, die Assassinen, war für mich jetzt nicht ausreichend vorhanden. Ich verteile hier 2,5 Einhörner, weil Ilyas eben doch das Beste war und das Cover so toll aussieht. 



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